NABU Kaufungen / Lohfelden

Der Wiedehopf ist Vogel des Jahres

Nach dem Rotkehlchen in 2021 ist es nun der Wiedehopf zum Vogel des Jahres 2022

gewählt worden. Rund 143.000 Personen haben deutschlandweit an der zweiten  öffentlichen Wahl laut NABU und LBV ( Landesbund für Vogelschutz in Bayern ) teilgenommen.

Auf Platz 2 landete die Mehlschwalbe,

             auf Platz 3 der Bluthänfling,

             auf Platz 4 der Feldsperling und

             auf Platz 5 der Steinschmätzer. 

„Mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube ist der Wiedehopf einer der auffälligsten heimischen Vögel“ so der NABU Landesvorsitzende Gerhard Eppler.  

Der Wiedehopf benötigt halboffene bis offene insektenreiche Landschaften die es nur ohne

flächendeckenden Pestizideinsatz geben kann. Der Nahrungsmangel ist deshalb ein Grund für seine Seltenheit. In Hessen kommt er mit wenigen Ausnahmen als Brutvogel nur südlich des Mains vor. Er nistet vorzugsweise in Sandgebieten, am Rand lockerer Kiefernwälder und auf Streuobstwiesen in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt und Groß- Gerau.

Um dem Wiedehopf zu helfen pflegen die örtlichen NABU Gruppen Streuobstwiesen, insektenreiches Offenland, Weiden und lichte Wälder. Der Wiedehopf brütet sowohl in den natürlichen Baum- und Spechthöhlen als auch in Höhlungen unter Wurzelstöcken und Steinhaufen. Auch spezielle Nistkästen werden gerne angenommen. Der derzeitige hessische Brutbestand wird mit 30 bis 35 Brutpaaren angegeben. In den anderen Regionen in Hessen kann der Wiedehopf, zu den Zugzeiten im Frühling und Herbst, als Durchzügler beobachtet werden.

„Wir bekommen immer mal wieder Hinweise, dass einzelne Wiedehopfe in der Zugzeit in Gärten und Parkanlagen gesichtet wurden“, so der NABU Vogelexperte Bernd Petri.

Der NABU bittet darum, solche Wiedehopf Beobachtungen im Naturbeobachter Portal www.natugucker.de zu melden.

In Deutschland kommt der Wiedehopf nur in wenigen Regionen vor. So am Kaiserstuhl in Baden Württemberg, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und Sachsen. Dort ist das Klima für den wärmeliebenden Vogel am besten geeignet. Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven.  Käfer, Grillen, Heuschrecken und Schmetterlingsraupen werden gerne gefressen, auch Spinnen und

kleine Eidechsen. Engerlinge von Mai- und Junikäfern gehören zu seinen Leibspeisen, die

er mit seinem langen gebogenen Schnabel aus dem lockeren erdigen Boden herauszieht.

Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika. Der wissenschaftliche Gattungsname

„Upupa“ ist eine Nachahmung des Klangs seines dreisilbigen „upupup“ Balzrufes. Die Population des Wiedehopfes gilt in Deutschland, aufgrund fehlender Lebensräume,

als gefährdet. Bundesweit werden 800 bis 950 Brutpaare angenommen. Doch das Verbreitungsgebiet des wärmeliebenden Vogels wächst, was als ein klares Anzeichen des Klimawandels gedeutet werden kann.

Text: Manfred Henkel

 

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